"Versuchen wir, Menschen Hoffnung zu geben"
Franziskanerpater Elias van Haaren würdigte in seiner Predigt Leben und Werk von Pater Petrus Pavlicek in Bezug auf die adventlichen Tageslesungen. Johannes der Täufer ist der große Wegbereiter des Herrn. So sei auch Pater Petrus für die Menschen seiner Zeit ein Wegebereiter gewesen "durch das Gebet und seine Predigten"; damit habe er Menschen Hoffnung gegeben. "Daran mangelt es uns oft", wir seien eben oft nicht bereit, dem Herrn den Weg zu bereiten.
Die Bibel erzählt uns von Menschen, die anderen den Weg zu Gott geebnet haben. Auch Pater Petrus habe das in seinem Leben getan. Er habe sich dafür eingesetzt, dass andere "sich wieder Gott zuwenden ... und sich zum Glauben bekennen." So war er "ein Rufer in der Wüste seiner Zeit". Wir sollen ebenfalls "Rufer in der Wüste heute" sein, ermutigte Pater Elias.
Selbst wenn oft über die gute alte Zeit geredet werde - "die Zeiten waren nie gut", davon erzähle auch die Bibel. Deshalb braucht es "zu allen Zeiten Menschen, die Hoffnung geben." Pater Petrus habe das durch die Ermutigung zum Gebet getan. Denn geeintes Gebet sei tatsächlich eine Macht, so Pater Elias in Bezug auf die Überzeugung von Pater Petrus, die ihn angetrieben hat, eine Gebetsgemeinschaft zu gründen und sein Leben dafür einzusetzen.
Der Mensch habe die Freiheit zu handeln - im Guten wie im Schlechten. "Versuchen wir treu zu sein, nicht zu schweigen, keine Angst vor der Wüste zu haben, um Menschen Hoffnung zu geben." Es sei ganz wichtig, dass wir die Stimme erheben und Mut machen, gerade auch jungen Menschen. Ermutigen wir Jugendliche, "mit uns zu beten".
Pater Elias erinnerte in seiner Predigt auch an Pater Benno, der jahrzehntelang die Wege des RSK mitgestaltet und -geprägt hat und der im Frühjahr dieses Jahres verstorben ist. "Er hat immer wieder zum Gebet aufgerufen. Gebet ist immer etwas Aktuelles", so Pater Elias in Bezug auf das Gründungsanliegen des RSK. War es zunächst der Friede, ist das auch heute von Bedeutung, doch jede Zeit bringt auch besondere aktuelle Anliegen mit sich.
Hoffnung geben kann und soll ein Wort Jesu, mit dem Pater Elias seine Predigt beendete: "Alles, was zwei von euch auf Erden gemeinsam erbitten, werden sie von meinem himmlischen Vater erhalten." (Mt 18,19)
Der Messfeier voraus gegangen war das Gebet des lichtreichen Rosenkranzes. Zwischen den Gesätzen erklangen marianische Lieder. Zwei Soparinistinnen und Thomas Dolezal an der Orgel gestalteten auch die hl. Messe musikalisch - mit der Messe brève von Léo Delibes (1836-1891).
Vor dem Schlusssegen hielt die Festgemeinde eine Statio am Grab von Pater Petrus, dessen Grab besonders festlich geschmückt war.